Chronik der Jahre 2010 - heute

2010

30 Jahre Frauenhaus- Ein Grund zum Feiern?
Der Höhepunkt des Jahres 2010 war das 30jährige Bestehen des Frauenhauses. Viele von Ihnen/ Euch haben am 7.Mai auf dem Empfang im Rathaus der Stadt Paderborn mit uns gefeiert. Viel öffentliche Anerkennung, auch von Seiten der Politik und der Verwaltung, durften wir hören. Gerade unsere langjährigen Mitglieder wissen, dass dies vor 30 Jahren deutlich anders war. Begleitend haben wir durch eine Plakatwand und durch ein von uns gestaltetes Schaufenster der Buchhandlung Linnemann auf unser Jubiläum aufmerksam gemacht. Anfang Juni waren dann unsere ehemaligen und derzeitigen Bewohnerinnen und ihre Kinder eingeladen, mit uns auf dem Seglingshof zu feiern. Dieser Einladung sind viele Frauen gefolgt, einige davon waren noch in den achtziger Jahren im alten Frauenhaus bei uns gewesen. Schön war es, auch ‚ehemalige‘ Kinder zu treffen und zu hören, welchen Lebensweg sie genommen haben. Unsere Dokumentation wurde mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Paderborn überarbeitet.

Landesweit haben wir uns auch weiterhin dafür eingesetzt, dass die vierte Stelle, die Anfang 2006 gestrichen worden war, wieder in die Förderung aufgenommen wird. Auch wenn das Paderborner Frauenhaus durch eine Aufstockung der Defizitdeckung durch die Stadt in der Lage ist, diese Kürzung fast auszugleichen, sieht es landesweit deutlich schlechter aus. Die Frauenhäuser in NRW konnten 37.424 Unterschriften für eine Wiedereinsetzung der vierten Stellen sammeln und am 29.09.2010 an den Landtagspräsidenten Herrn Uhlenberg übergeben.

Auch im Frauenhaus ist im vergangenen Jahr wieder viel geschehen. Leider konnten wir nur 26 Frauen mit 31 Kindern aufnehmen. Gleichzeitig mussten 89 Frauen an andere Frauenhäuser verwiesen werden, weil unsere Zimmer alle bewohnt waren. Dies ist eine der höchsten Quoten seit Bestehen der Zufluchtsstätte.
Den Außenbereich konnten wir durch ein neues Spielgerät für unsere Kinder aufwerten.

2011

Nachdem 2010 die Öffentlichkeitsarbeit und die Feierlichkeiten zum 30jährigen Bestehen des Frauenhauses viel Engagement erforderten, standen 2011 wieder die aktuellen Geschehnisse im Frauenhaus im Vordergrund.
54 Frauen mit 41 Kindern fanden Zuflucht, Unterstützung und Beratung. 80 weitere Frauen, die nach Aufnahme bei uns nachfragten, mussten wir wegen fehlender Kapazität an andere Frauenhäuser verweisen. Für mehrere der von uns aufgenommenen Frauen war die Gefährdung so groß, dass sie nach einigen Tagen das Frauenhaus wechseln und in eine andere Stadt ziehen mussten.

Durch die Wiedereinsetzung der Förderung der vierten Personalstelle können wir seit dem 01.Juni 2011 wieder mit 4 Vollzeitstellen arbeiten. An dieser Stelle sei der Stadt Paderborn gedankt, die die Kürzung des Landes seit 2007 zu einem wesentlichen Teil ausgeglichen hat. Mit nur 3 Vollzeitstellen wäre die Arbeit in den letzten Jahren nicht zu schaffen gewesen.
Auch räumlich haben sich die Lebensbedingungen für die Frauenhausbewohnerinnen und ihre Kinder verbessert. Der Pavillon im Garten, der uns durch eine Spende im Jubiläumsjahr ermöglicht wurde, wurde nach dem Winter fertig gestellt und im Sommer von allen gut genutzt. Auch die umfassende Renovierung der beiden Badezimmer konnte vorgenommen werden. Es waren für die Bewohnerinnen schwierige Wochen, wurde doch jeweils ein Bad vollständig außer Betrieb genommen, alles ausgebaut, Fliesen erneuert und neue Duschen, WCs, Trennwände etc. eingebaut. Neben dem wie bei solchen Maßnahmen üblich anfallenden Dreck und Staub sorgte insbesondere der Umstand, dass ständig viele männliche Handwerker im Frauenhaus ein und aus gingen, für eine zusätzliche psychische Belastung. Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen freuten sich um so mehr, dass, wie geplant, die Arbeiten vor Weihnachten abgeschlossen werden konnten. Finanziert wurde diese aufwendige Maßnahme jeweils zur Hälfte durch die Stadt Paderborn als Eigentümerin des Hauses und durch zweckgebundene Spenden. An dieser Stelle gilt unser Dank auch den Mitarbeitern des Hochbauamtes der Stadt Paderborn, die die gesamte Bauleitung übernahmen und für einen reibungslosen Ablauf der Arbeiten sorgten.

Neben einigen anderen Infoveranstaltungen haben wir einen Tag lang das ‚Sozialhäuschen‘ auf dem Weihnachtsmarkt genutzt, um auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen und Spenden zu sammeln.
Die traditionell mit allen Bewohnerinnen, den Kindern und allen Mitarbeiterinnen stattfindende Weihnachtsfeier hat kurz vor Heiligabend für eine angenehme Atmosphäre im Haus gesorgt. Sachspenden sorgten wieder einmal dafür, dass Frauen und Kinder beschenkt werden konnten.

2012

Nach der grundlegenden Sanierung der Badezimmer für Frauen und Kinder im Jahr 2011 standen für das Jahr 2012 umfassende Arbeiten an unserem Kinderhaus an. Die große Fensterfront wurde erneuert. Da sich in den vergangenen Jahren der Kippmechanismus für die kleinen Kinder als zu gefährlich erwiesen hatte, wurden nun zwei große Schiebetüren als Zugang zum  Garten eingesetzt. Die Küchenzeile des Kinderhauses, in der u.a. wöchentlich mit den Kindern gekocht wird, bekam eine neue, erweiterte Ausstattung.

2012 wohnten 36 Frauen mit 36 Kindern im Frauenhaus Paderborn, 67 Frauen mussten an andere Frauenhäuser verwiesen werden.
Zunehmend müssen wir in unserer Arbeit die Unterstützung von Dolmetscherinnen organisieren, da Bewohnerinnen kein bzw. zumindest für Beratungsgespräche kein ausreichendes Deutsch sprechen. Dies verlängert leider den Unterstützungsprozess.
Ein großes Problem ist auch weiterhin, dass wir, wie viele andere Frauenhäuser auch, nicht rollstuhlgeeignet sind. Hier besteht ein dringender Bedarf der Weiterentwicklung, die aber ohne zusätzliche finanzielle Mittel nicht möglich sein wird.

2013

2013 fanden 36 Frauen und 27 Kinder bei uns Zuflucht, Schutz und Beratung. 65 Frauen mussten an andere Frauenhäuser weiter verwiesen werden, weil wir kein freies Zimmer für sie hatten. Auch die prozentuale Auslastung der Zimmer war mit knapp 86% gegenüber 2012 (84,1%) fast unverändert.
Einige Frauen nutzten ihre Zeit im Frauenhaus auch, um ihre Lebenssituation insgesamt zu reflektieren und darauf aufbauend in ein 'neues' gewaltfreies und eigenständiges Leben zu starten. Hier sind die Mitarbeiterinnen nicht nur in der Krisenintervention gefragt.

Seit Jahren schon zeichnete es sich ab, dass wir immer häufiger neue Bewohnerinnen und ihre Kinder über mehrere Tage mit Lebensmitteln und einigen Dingen des persönliches Bedarfs wie z.B. Körperpflege versorgen müssen. Die bei uns Zuflucht suchenden Frauen haben bei ihrem Einzug häufig nur sehr wenig Geld dabei. Anträge auf Arbeitslosengeld II o.a. dauern oft recht lange, da notwendige Unterlagen bei der Flucht aus der Wohnung nicht mitgenommen werden konnten. Zum 8.März haben wir deshalb die Aktion 'Ein Notpaket für's Frauenhaus' ins Leben gerufen. Hiermit sammeln wir seitdem zweckgebundene Geldspenden, um diese Frauen zielgerichtet unterstützen zu können.

Um die Qualität unserer Arbeit zu sichern und zu verbessern, haben die Mitarbeiterinnen auch im Jahr 2013 verschiedene Fortbildungen besucht. Besonders interessant waren eine Veranstaltung zum Thema 'Posttraumatische Belastungsstörung als Folge von Gewalterleben bei Frauen und Mädchen (Göttingen) sowie im Kinderbereich eine Tagung 'Wenn Kinder zum "Problemfall" werden - Herausforderungen in der Arbeit mit Kindern in schwierigen Hilfeprozessen' (Stuttgart).

Über die Landesarbeitsgemeinschaft mit angeboten haben wir in Düsseldorf einen Fachtag 'Schwere Wege leicht machen'. 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Politik, Polizei, Staatsanwaltschaften, verschiedenen Beratungsstellen und anderen Institutionen nahmen teil.
Vorgestellt wurde hier auch unsere landesweite Studie  'Zufriedenheit der Bewohnerinnen in autonomen Frauenhäusern', verfasst von Frau Prof. Dr. R. Becker.


2014

Die Nachfrage nach Frauenhausplätzen war 2014 so hoch wie lange nicht mehr. 60 Frauen und 63 Kinder fanden bei uns Zuflucht, Schutz und Beratung. Einige Frauen zogen auf Grund sehr hoher Gefährdung in andere Frauenhäuser um. Trotz dieser Fluktuation mussten wir 91 weitere hilfesuchende Frauen direkt an andere Frauenhäuser verweisen, weil wir in dem Moment ihres Anrufs kein freies Zimmer hatten.
Bedingt durch den häufigen Wechsel war das Leben im Frauenhaus geprägt von ständigen Krisen und viel Unruhe auf den beiden Wohnetagen. Da war es hilfreich, dass - vom Vermieter initiiert und finanziert - auf der unteren Etage neue Zimmertüren mit einer deutlich besseren Schallisolierung eingebaut wurden. Damit ist es zumindest in den Zimmern ein wenig ruhiger geworden. Die obere Etage bekommt 2015 neue Zimmertüren.

Da sich bereits 2014 abzeichnete, dass die Einnahmen 2015 aller Voraussicht nach nicht die Ausgaben 2015 decken würden, wurde für das Jahr 2015 bei der Stadt Paderborn eine erhöhte Förderung beantragt. Im November stellten wir diesen Antrag nacheinander in den Fraktionen vor. Die Gespräche verliefen durchweg in angenehmer Atmosphäre und waren gekennzeichnet von allseitiger Anerkennung unserer Frauenhausarbeit. Der Antrag wurde dann später genehmigt.

Auf Landesebene kämpfen wir weiterhin um eine ausreichende und vor allem gesicherte Finanzierung der Frauenhausarbeit und der Arbeit aller Frauenunterstützungseinrichtungen. So haben wir zusammen mit den Frauenhäusern der verschiedenen Träger, den Frauenberatungsstellen, Notrufen und Wildwasser einen Aktionstag vor dem Düsseldorfer Landtag veranstaltet, um auf unsere Situation hinzuweisen. Im Vorfeld dieses Aktionstages hatten wir bereits hier in Paderborn mit unseren Landtagsabgeordneten Gespräche über unsere Arbeit geführt.
Eine umfassende Verbesserung wird es hier noch immer nicht geben. Allerdings bekamen wir kurz vor Weihnachten die Information, dass u.a. der Personalkostenzuschuss für die Frauenhäuser erstmals seit Ende der 90er Jahre etwas erhöht werden soll.

2015

Schwerpunkt der täglichen Arbeit im Frauenhaus ist die Sicherstellung von Schutz vor weiterer Beziehungsgewalt und die Beratung und intensive Begleitung der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen und Kinder bei allen Problemen. Im Jahr 2015 haben 29 Frauen mit 28 Kindern diese Hilfe im Frauenhaus in Anspruch genommen. Durch die durchweg längere Verweildauer war es den Mitarbeiterinnen auch möglich, die Betroffenen dauerhafter zu stabilisieren und mit ihnen gewaltfreie Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Leider konnten 65 Frauen mit und ohne Kinder wegen Auslastung nicht bei uns aufgenommen werden.
So zeigte sich auch im letzten Jahr, dass die Nachfrage unsere Kapazität überschreitet und dass ein bundesweit dichtes Netz an Frauenhausplätzen im Schutz vor Gewalt ein wichtiger Baustein unserer Gesellschaft ist.

Vor Ort waren die Mitarbeiterinnen in Arbeitskreisen zum Thema häusliche Gewalt engagiert, z.B. mit einer Filmveranstaltung zum Internationalen Gedenktag gegen Gewalt an Frauen. Mit Informationsständen vor dem Rathaus zum Internationalen Frauentag und zum Weltkindertag sowie im Sozialhäuschen im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt machten Mitarbeiterinnen und Ehrenamtliche auf die Arbeit des Frauenhauses aufmerksam.
Um die Qualität der Frauenhausarbeit weiterhin zu sichern, haben die Mitarbeiterinnen auch im vergangenen Jahr an Fortbildungsveranstaltungen zum Thema ‚Häusliche Gewalt‘ und ‚Häusliche Gewalt und Kindeswohl‘ teilgenommen.
Durch eine Umstrukturierung im Team unterstützt eine Hausmeisterin seit Mai 2015 stundenweise die Mitarbeiterinnen bei der Instandhaltung des Frauenhauses.
Dank einer großzügigen und vielen kleineren zweckgebundenen Spenden konnten die Kleiderschränke in den Zimmern der Frauen erneuert werden. Die neuen Holzschränke verschönern die Räume und bieten optimalen Stauraum.

Auch 2015 hat das Frauenhaus wieder Praktikantinnen der Katholischen Fachhochschule die Möglichkeit geboten, ihr Wissen in der Praxis anzuwenden. Als Praktikumsprojekt hat eine Studentin einen Flyer speziell für Flüchtlingsfrauen entwickelt, der sie über ihre Rechte in Deutschland bei häuslicher Gewalt informieren soll. Dieser Flyer konnte sehr kostengünstig in insgesamt 8 Sprachen übersetzt werden und findet derzeit im Kreis Paderborn und darüber hinaus auf Grund der aktuellen Situation große Nachfrage.

2016

Im Jahr 2016 haben 18 Frauen mit 17 Kindern die Hilfe im Frauenhaus in Anspruch genommen. Über 200 ! Frauen konnten nicht aufgenommen werden. Die Auslastung des Hauses lag zum ersten Mal in 37 Jahren bei ganzjährig 100%. Leider hatten die abgewiesenen Frauen kaum eine reelle Chance, in einem anderen Frauenhaus Schutz zu finden, da die Häuser bundesweit stark ausgelastet sind. Neben langanhaltenden Bedrohungen ist das Fehlen von bezahlbarem Wohnraum ein Hauptgrund für diese schwierige Situation. Für die Frauen und Kinder, die Platz bei uns fanden, bedeutet dies aber auch, dass sie mit unserer Unterstützung die durchlebte Gewalt umfassender aufarbeiten konnten und eine (hoffentlich) tragfähige Perspektive für ihr neues Leben entwickeln konnten. Auch wenn wir bedeutend weniger Frauen Zuflucht bieten konnten, konnte die Qualität unserer Frauenhausarbeit auch im letzten Jahr verbessert werden. Zweckgebundene Geldspenden ermöglichten u.a. die Anschaffung neuer Sofas sowie die Renovierung und Anschaffung neuer Möbel für den Materialraum im Kinderhaus.
Zur Verbesserung in der inhaltlichen Arbeit besuchten die Mitarbeiterinnen aus dem Frauenbereich eine Fortbildung zum Thema Ausländer- und Asylrecht. Die rechtliche Situation von nichtdeutschen Frauen mit unterschiedlichstem Aufenthaltsstatus ist häufig sehr kompliziert, so dass der kontinuierlichen Weiterbildung in diesem Bereich eine große Wichtigkeit zukommt.
Die Mitarbeiterinnen aus dem Kinderbereich absolvieren zur Zeit eine Fortbildungsreihe zum Thema ‚Traumapädagogische Arbeit mit Kindern‘, finanziert über das Land NRW. Wir hoffen nun, dass längerfristig die Arbeit mit den im Frauenhaus lebenden Kindern auch von Seiten des Landes einen größeren Stellenwert bekommt.

Um auf die strukturell insgesamt immer noch schlechte Absicherung der Existenz der Frauenhäuser aufmerksam zu machen, gibt es von der autonomen Frauenhäusern in NRW zur Vorbereitung auf die Landtagswahl die ‚Dienstagsbriefe‘ an die Landtagskandidatinnen und –kandidaten. Jede Woche bekommen sie von einem anderen Frauenhaus dienstags eine Mail mit einem Schwerpunktthema zur Frauenhausarbeit: fehlender bezahlbarer Wohnraum, lange Auszahlungsfristen bei den Jobcentern (die Frauen haben dann oft 2-3 Wochen kein Geld für Lebensmittel etc.), Frauen, die auf Grund von Studium und Ausbildung nur unzureichend Anspruch auf finanzielle Unterstützung haben, für die Trägervereine der Frauenhäuser ein stark gestiegener Eigenanteil an der Personalkostenfinanzierung etc. Wir hoffen, dass wir mit dieser Aktion den zukünftigen Abgeordneten deutlich machen können, wo von ihrer Seite aus dringender Handlungsbedarf besteht.

2017

Im Jahr 2017 haben 37 Frauen mit 32 Kindern die Hilfe im Frauenhaus in Anspruch genommen. Trotz der höheren Fluktuation konnten über 180 Frauen nicht aufgenommen werden. Von diesen Nichtaufnahmen waren auch über 320 Kinder betroffen. Gerade Frauen mit vielen Kindern finden nur schwer freie Frauenhausplätze.
Im vergangenen Jahr lebten auch mehrere EU-Ausländerinnen im Frauenhaus Paderborn. Hinsichtlich einer eigenständigen Perspektive ist es für diese Frauen besonders schwierig, da sie i.d.R. keinen Anspruch auf Sozialleistungen in Deutschland haben. Vor allem mit kleinen Kindern haben sie aber auch kaum Möglichkeiten, schnell eine Arbeitsstelle anzunehmen. Durch unsere Aktion ‚Ein Notpaket fürs Frauenhaus‘, durch die wir über zweckgebundene Spenden für Lebensmittel verfügen, konnten wir diese Frauen und deren Kinder zumindest eine kurze Zeit mit Essen versorgen. Diese Frauen standen vor der Entscheidung, in ihr Herkunftsland (oder zu ihrem Mann) zurückzukehren, wenn sie in Deutschland nicht durch ihre eigene Familie unterstützt werden konnten. Eine Spende der IG Metall, die uns im Dezember überreicht wurde, hilft uns an dieser Stelle sehr.

Um sich besser auch mit den wenig deutsch sprechenden Frauenhausbewohnerinnen verständigen zu können, hat 2017 eine Kollegin aus dem Frauenbereich an einer recht umfangreichen Fortbildung zum Thema ‚Leichte Sprache‘ teilgenommen. Auch unsere deutschen schriftlichen Unterlagen wie z.B. unsere Hausordnung wurden danach überarbeitet. Für Frauen, die kein Deutsch lesen können, haben wir diese Unterlagen z.T. schon in den letzten Jahren in andere Sprachen übersetzen lassen.
Die Mitarbeiterinnen aus dem Kinderbereich setzten 2017 die Fortbildungsreihe zum Thema ‚Traumapädagogische Arbeit mit Kindern‘ fort und werden diese Reihe 2018 abschließen.

Im Oktober zeigten wir in Zusammenarbeit mit der Frauenberatungsstelle Lilith die Ausstellung ‚Warnsignale‘ in der Volkshochschule Paderborn, die uns ihre Räumlichkeiten kostenfrei zur Verfügung gestellt hat. Finanziell unterstützt wurden wir hier von der Sparkasse Paderborn. Vielen Dank hierfür. Die Ausstellung soll motivieren, über mögliche Gefährdungen in der eigenen Partnerschaft nachzudenken, gibt Anstöße zur Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen und Vorstellungen von Partnerschaft. Sie soll sensibilisieren für Signale, die auf eine entstehende Gewaltdynamik hindeuten, und kann so die Betroffenen rechtzeitig warnen. Auch Schulklassen nutzten die Gelegenheit, sich in dieser Ausstellung, angeleitet durch Kolleginnen aus der Beratungsstelle und dem Frauenhaus, präventiv mit dem Thema Gewalt in Beziehungen auseinander zu setzen.

Im Dezember fand in Münster ein Fachtag zum Thema ‚Väter im Umgang‘ statt. Teilnehmende waren hier neben Frauenhausmitarbeiterinnen u.a. auch Mitarbeiter*innen der verschiedenen Jugendämter. Thematisiert wurde hier, dass das Recht der Kinder auf Schutz vor weiterer Gewalt dem häufig sehr schnell ausgesprochenem Besuchsrecht der Väter entgegen steht. Auch den Müttern wird es durch dieses Besuchsrecht erschwert, sich vor weiterer physischer und psychischer Gewalt zu schützen. Schon seit langem setzen sich daher die Frauenhäuser dafür ein, in begründeten Fällen diese Kontakte aussetzen lassen zu können.

2018

2019

Aktuell

 

 

Freie Plätze

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Kontakt

Die Adresse des Frauenhauses ist anonym. Sie erreichen uns unter der Telefonnummer: 05254/9322366. Mehr Informationen finden Sie unter Kontakt.